Einweihung Schießstand KJV Mergentheim

Coronabedingt eine „geschlossene Gesellschaft“, dennoch mit Außenwirkung: Die Einweihung des umgebauten und „auf Stand“ gebrachten Schießstandes und Jägerhauses der KJV Mergentheim war ein buntes (Jäger-)Fest.

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100 000  Euro Investitionssumme, eine komplett neue „Infrastruktur“ und ein umgebauter, nun hochmoderner und den aktuellen Erfordernissen des Umweltschutzes entsprechender jagdlicher Schießstand waren Grund genug für eine Einweihungsfeier. Und so konnte Kreisjägermeister Hariolf Scherer am Sonntag am zahlreiche Jäger (das heißt Mitglieder) und Ehrengäste im Jägerhaus im Schüpfer Loch begrüßen. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Parforcehorn-Bläser der Kreisjägervereinigung unter der Leitung von Matthias Michelberger. „Wild“ verköstigt wurden die Teilnehmer von Uli Gebert und dem Küchenteam der KJV, zudem gab es (natürlich von den KJV-Mitgliedern) gespendeten Kaffee und Kuchen.

Es sei ein „erfreulicher Tag“, auch wenn man wegen der Pandemie nur „eingeschränkt feiern“ könne. „Die Öffentlichkeit werden wir zu einem späteren Zeitpunkt einladen“, sagte Scherer bei der Begrüßung der Mitglieder und geladenen Gäste. Der runderneuerte Schießstand (wir berichteten) habe viele Väter – neben dem Vorstandsteam auch viele „sehr engagierte Mitmacher“ und Spender aus den Reihen der Kreisjägervereinigung und natürlich auch die Sponsoren, ohne die der „Gewaltakt“ nicht möglich gewesen wäre. 1480 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden, Sach- und Geldspenden und nicht zuletzt auch die „sehr wichtige und unverzichtbare gelungene Kooperation“ mit Firmen, der Stadt und dem Landkreis nannte der Kreisjägermeister dabei als Grundlagen des Erfolges. Das Ergebnis könne sich sehen lassen und werde, so Scherer weiter, den im nächsten Jahr neu zu wählenden Vorstand der KJV eine „gute Grundlage für dessen Arbeit bieten“. Er selbst, so Scherer weiter, werde nach 20 Jahren als Kreisjägermeister den Weg frei machen für einen Nachfolger. Der neue Vorstand werde ein „gut bestelltes Feld“ vorfinden.

Weiter verwies Scherer auf den guten Ruf der KJV im Deutschen Jagdverband (DJV), was - auch dank des großen Einsatzes von Christina Lauer – mit dem zweiten Rang beim Sonderpreis „Kommunikation“ des DJV deutlich werde. Hier habe man eine „herausragende  Bewertung und damit Lob und Anerkennung“ für die Öffentlichkeitsarbeit der KJV erhalten.

Scherer dankte der Firma Würth ebenso wie dem Stadtwerk und der Firma Udo Breidenbach für das gezeigte Engagement bei der Erneuerung der Strom-, Wasser-, Abwasser und Telekommunikationsanschlussleitungen. „Wir sind jetzt auf neuestem Stand, alle Probleme der Vergangenheit sind Geschichte.“

Oberbürgermeister Udo Glatthaar ging in seinem Grußwort auf das Spannungsfeld ein, in dem die Jäger sich bewegten und behaupten. „Natur- und Umweltschutz, Landwirtschaft, Forst und Jagd sitzen im selben Boot, haben aber oftmals vermeintlich divergierende Interessen“, betonte das Stadtoberhaupt.  Die Jäger hätten ein „Super-Projekt“ gestemmt, ja mit dem Umbau des Schießstandes und der Erneuerung der Infrastruktur des Jägerhauses  „Einmaliges“ geleistet, sagte Glatthaar. Dabei seien die Jäger in der  manchmal schwierigen Situation, „nicht immer gehört und verstanden zu werden“, ja sogar „viele Feindschaften aushalten zu müssen“. Gleichwohl sei es ein Anliegen der KJV, sich der Öffentlichkeit mitzuteilen und für die Belange der Jagd Aufklärungsarbeit zu leisten – „mit Erfolg“, wie Glatthaar betonte. Seine Empfehlung: „Gehen Sie weiter hinaus in dir Öffentlichkeit und erklären Sie, was Jagd bedeutet und für Umwelt und Natur leistet.“

Die Stadt habe „gerne ihren Beitrag geleistet“, das Jägerhaus und den Schießstand „up to Date“ zu bringen, und er danke den Jägern für ihren Einsatz für die Umwelt und die Belange des Naturschutzes. Der Schießstand sei  ein bedeutendes Signal nach draußen: „Den Jägern ist das Problemfeld Tierschutz wohl bewusst“, die sichere Handhabe der Waffe sei dafür grundlegend.“

Für den Landesjagdverband sprach Geschäftsführer Martin Bürner. Mit den Worten „es ist ja bereits nahezu alles gesagt, nur nicht von allen“, versprach er, sich kurz zu fassen. Es sei ein „sehr gelungener Umbau“, lobte Bürner die KJV-Aktiven, und das Engagement der Verantwortlichen auf Landesebene „gereicht der Sache nicht zum Nachteil“, lobte er die Vorstände der KJV Mergentheim. Mit dem Umbau habe man auch den gesetzlichen Anforderungen Genüge getan: „Es ist was Ordentliches entstanden“, sagte Bürner mit Blick auf die Verantwortung der Jäger auf die Herausforderungen der Zeit – bleifreie Munition sowie verstärkte Schwarzwildbejagung wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Als Gastgeschenk überreichte er ein (An-)Sitzkissen mit einer Seite aus Fuchsfell – für die kalte Jahreszeit - und Stoff - für den Sommer -, damit der Ansitz bequem und stressfrei gelinge.

Der erste Landesbeamte, Christoph Schauder, überbrachte die Grüße des Landrates Reinhard Frank. Mit einem Rückblick auf die Bedeutung der Jagd in der Menschheitsgeschichte – „sie ist auch heute noch unverzichtbar und hat sogar an Bedeutung gewonnen“ – sowie die Erwartungen der Gesellschaft, insbesondere der Forst- und der Landwirtschaft, seien die Jäger nach wie vor „in der Pflicht“.  Der Umgang mit der Waffe müsse ständig trainiert werden. Das sichere und zielgenaue Schießen sei für die Jäger eine Selbstverständlichkeit, betonte Schauder. Der Landkreis habe den  Umbau gerne gefördert, sein Dank gelte allen engagierten Jägerinnen und Jägern, die beim Umbau Hand angelegt hätten sowie den Sponsoren.

 

Fotos:

3236: Beim vereinsinternen Schießwettbewerb anlässlich der Einweihung des neuen Schießstandes nahmen 25 Mitglieder teil; die treffsichersten Schützen wurden mit Preisen geehrt. Unser Foto zeigt die drei erfolgreichsten Schützen zusammen mit den Festrednern (OB Udo Glatthaar, hintere Reihe rechts), dem 1. Landesbeamter Christoph Schauder (hintere Reihe, 2. von rechts) LJV-Geschäftsführer Martin Bürner (hintere Reihe, 3. von rechts), Ehren-Kreisjägermeister Bernhard Gailing (hinten Mitte),  Schießobmann Achim Haug (vorne, links) und Kreisjägermeister Hariolf Scherer (hintere Reihe, links).

3228: Besonders tatkäftig mitgewirkt beim Umbau haben (von links) Maria Nörr, Achim Haug, Torsten Nörr sowie Florian Dietzel mit Tochter Anna und Sohn Jonas, hier zusammen mit Kreisjägermeister Hariolf Scherer.

Text und Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung von HP zur Verfügung gestellt.